Formel-Renault Rennfahrer-Lehrgang

Am 13. September war es soweit. Der erste Tag des Lehrgangs ("Grundkurs", man kann danach noch einen Fortgeschrittenenkurs machen). Die Teilnehmer (ca. 15) wurden am Nachmittag von Kursleiter Joe Weber (ehemaliger Rennfahrer) empfangen. Zunächst gab es Theorieunterricht. Wie langweilig! Das weiß man doch schon alles .
Anschließend ging's zum Anpassen der Sitze usw. in die Halle der Zakspeed-Rennfahrerschule in der die Rennwagen aufgestellt waren.
Etwas zu der Technik: Die Fahrzeuge haben einen Motor mit 1,8 l Hubraum und ca. 135 PS, bei einem Gewicht von 455 kg. Das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von rund 240 km/h und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in ca. 5 sec.

Erste ErklärungenErste Erklärungen am "lebenden" Objekt.

Der EinstiegGanz schön eng so ein Rennwagencockpit. Zum Glück bin ich ein ziemlich "schmaler Hans".

Im Cockpit Die linke Hand am Lenkrad, die rechte am Schalthebel. So fühlt sich das also an.

Eifel-WetterDer 14. September: Ich wache auf und nachdem am vorigen Tag schönster Sonnenschein herrschte, beglückt uns die Eifel mit dem typischen Nürburgring-Wetter: Regen und Nebel. Dieser Murphy mit seinem Gesetz ist ein ganz schönes A...loch.
Der Grundkurs findet auf der Kartbahn des Nürburgrings statt, dem Zakspeed-Motodrom. Für den Anfang reicht das auch, wie man im Nachhinein feststellen muß
.

Gleich geht´s losIn wenigen Minuten geht's los. Das Anschnallen wird von außen von den Mechanikern gemacht, denn das Cockpit ist so eng, daß man das als Fahrer allein nicht schafft. "Unser" Schumi schnallt sich schließlich auch nicht selbst an.
Schon das Anfahren ist für den ungeübten normalen Autofahrer ein Problem. Die Fahrzeuge haben eine Rennkupplung und wenn man sie tritt, hat man den Eindruck man tritt gegen einen Felsbrocken. Sie kennt bloß die Zustände "ja" oder "nein" (eingekuppelt oder ausgekuppelt). Mit etwas Übung klappt es dann aber doch loszufahren, was jedoch trotzdem noch recht holprig wirkt. Wer also bei einem schlechten Start eines Rennfahrers diesen als Flasche bezeichnet, sollte es mal selbst ausprobieren.

Es geht vorwärtsVolle Kanone um die Kurve. Oder auch nicht. Regennasse Fahrbahn behindert den Vorwärtsdrang ganz erheblich.
Aber das Fahren im Regen hat auch seinen Reiz. Man muß höllisch aufpassen und wie auf rohen Eiern fahren. Nicht umsonst gab es etliche Dreher. Auch mir ist es einmal passiert, da hilft die ganze Kunst nichts. Aber man sagt ja auch, wer nicht ab und zu abfliegt, hat's gar nicht richtig probiert.
Vormittags wurde uns ein Drehzahllimit vorgegeben. Zuerst 3500 U/min, dann 4000. In den ersten zwei Durchgängen wird auch schön brav hinter dem Instruktor, wie an der Perlenkette hergefahren, und damit ist man anfangs schon beschäftigt genug. Einen richtigen Rennwagen im Grenzbereich zu bewegen ist eben nicht so einfach wie Autofahren.

Nach der ersten FahrtDa schnallst du ab! Der erste Durchgang ist vorbei.

BesprechungDie ersten Eindrücke werden besprochen und die Kritik vom "Fahrlehrer" gibt's gleich dazu.

Schneller !!Der Nachmittag: Das Drehzahllimit wird weiter angehoben auf 4500 und 5000 U/min. Auch darf man jetzt frei Überholen, aber nicht mit Gewalt vor einer Kurve vorbeiquetschen, sondern nur auf der Geraden - die Ober-Ehrgeizlinge müssen eingebremst werden; so ein Fahrzeug kostet nämlich ca. 50.000.- DM.

Der Grundkurs kostete damals übrigens rund 1500.- DM. Heute ist er etwas teurer (ca. 2000.- DM) aber dafür inklusive Übernachtung und wohl noch einiges mehr.
Vor Kursbeginn dachte ich mir, wenn ich ihn nicht bei einem Preisausschreiben gewonnen hätte, würde ich mir das Geld sparen. Aber danach war ich so begeistert, daß ich es jedem empfehlen kann, der das Geld lockermachen kann und einmal einen richtigen Rennwagen bewegen möchte. Das ist eine Sache die man einmal (oder mehrmals?) im Leben gemacht haben sollte.


Zurück zu Kugel Hobbys